Apple lässt Amazons Kindle Fire-HD-Verkaufszahlen explodieren

Publiziert 6. Dezember 2012 | Von mb

Selbst Kindle eBooks schreiben • Top10-Amazon-Bestseller • Geldverdienen mit e-books im kindle Format

Seitdem Apple Infos zu seinem iPad Mini veröffentlicht hat, explodieren die Verkaufszahlen des Amazon Tablets Kindle Fire HD, das seit dem 26.10. auch bei uns in Deutschland erhältlich ist.

Dieses zunächst Paradox erscheinende Phänomen scheint die Konsequenz aus der Preisgestaltung für Apples 7- Zoll Minitablets zu sein. Die günstigste Variante ist mit einem VK von € 329.- etwa 130 € teurer als das Kindle Fire HD, das Amazon beinahe zum Selbstkostenpreis anbietet. Allerdings liegen dem Kindle Tablet nur ein USB Kabel bei- externes Ladegerät, Kopfhörer usw. muss man dazu kaufen und in den Preisvergleich einkalkulieren.

Die Durchdringung des Marktes mit günstigen Hardwarepreisen ist eine vielversprechende Strategie, die bereits andere Firmen erfolgreich vorgemacht haben. Die Gewinne werden dann mit der Software (also den ebooks, Filmen und der Musik) gemacht.

Das Kindle Fire HD-Tablett ist auch über ElectronicPartner (EP), Medimaxx sowie GRAVIS (Apples Vertriebspartner!) erhältlich. Das iPad Mini ist trotzdem so gefragt, dass bis heute 2 Wochen Lieferzeit auflaufen.

Der eBook-Markt wird von Amazon zu ca. 65-70% dominiert, Apple spielt mit ca. 25-30% nur eine untergeordnete Rolle.

Schade, hier hätte Apple die Chance gehabt, Boden im eBook-Markt gut zu machen. Leider bis jetzt verpasst!

Vielleicht schwenkt Apple in ein paar Monaten auf einen tieferen Preis, wenn die Early Adaptors (Technikfreaks) erst einmal die Apple Kasse gefüllt haben…

Der Kindle Fire bietet eine Pixelzahl von 1024×600, beim Fire HD sind es 1280×800. Damit ist seine Auflösung sogar höher als die des neuen iPad mini von Apple, das nur 1024×768 Pixel bietet und etwas enttäuscht.

Der Kindle Fire besitzt kein so genanntes E-Ink-Display, sondern eine selbstleuchtende LCD-Anzeige, mit dem eines Notebooks vergleichbar, während sich die Darstellung auf einem E-Ink-Display an das Erscheinungsbild einer gedruckten Seite anlehnt also buchähnlich ist. Die LCD-Anzeige ist ohne Beleuchtung nicht sinnvoll und verbraucht deutlich mehr Strom. Der Akku des Kindle Fire ist selbst bei ausgeschaltetem WLAN schon nach 11 Stunden am Ende, während man auf einem E-Ink-Kindle mit einer Akku-Ladung mehrere Wochen lesen kann.

Beide Tablets lassen ein Lesen in der prallen Sonne wegen ihres spiegelnden Displays nicht zu, die E-Ink-Modelle dagegen schon. Apples iPad Mini und Amazons Kindle Fire HD sind Multimedia-Tablets, die das Lesen von eBooks auch ermöglichen aber eher auf Filme und Musik ausgerichtet sind. Beide Tablets lassen sich nur mit etwas Mühe dazu überreden auch fremde Inhalte abzuspielen. Leichter geht das mit dem Apple Tablet. Der Fire HD lässt sich so einstellen, dass er die Installation von Programmen zulässt, die aus anderen Quellen stammen. Das Kindle Fire HD benutzt ein für Amazon angepasstes Android als Betriebssystem. Amazon selbst gibt erst gar keine normalen Android-Apps in seinen Store und verpflichtet sogar seine Käufer beim Einschalten des Gerätes zu einer Art Zwangsabo für eine 30-tägige Mitgliedschaft bei Amazon Prime und beim Amazon-Videoverleih Lovefilm.

Während die Prime-Mitgliedschaft automatisch nach 30 Tagen endet, muss die Lovefilm-Mitgliedschaft aktiv gekündigt werden. Versäumt man dies, so zahlt man nach den 30 Tagen Lovefilm 11,99 Euro im Monat…

George Orwell lässt grüßen

Auch sollte nicht unerwähnt bleiben, das Amazon den Internetverkehr mit protokollieren kann, wenn das “schnelle Laden” aktiviert ist. Die Amazon eigenen Server stellen dann die Verbindung zum Internet her. Amazon behält sich in seinen Nutzungsbedingungen ausdrücklich vor, das Leseverhalten der Nutzer ständig zu überwachen und auszuwerten. Diese Nutzung ist standardmäßig vorgesehen. Wer dies vermeiden will, sollte in den Einstellungen die Funktion »Seiten schneller laden« deaktivieren. Die Geschwindigkeit ändert sich dabei kaum.

Mit dem lediglich in den USA verkauftem, günstigen Kindle Fire von Amazon, schaffte der Konzern mit rund 3,9 Millionen verkauften Tablets im vierten Quartal 2011 den Sprung auf den zweiten Platz, gleich hinter Apple.

2011 nach Einführung der Kindle-4-Modelle veröffentlichte Amazon erstmals Verkaufszahlen: so seien zwischen Mitte November und Mitte Dezember 2011 wöchentlich über eine Million Kindle-Geräte abgesetzt worden (Kindle 3/Keyboard, Kindle 4 und Kindle Fire).

Das Kindle Fire ist derzeit das Android-Tablet mit dem größten Marktanteil; im Februar 2012 wurde der Marktanteil mit 54,4 % aller Tablets in den USA angegeben.

Seit der Einführung im Jahr 2010 hat Apple mehr als 100 Millionen iPads (vom iPad 1 bis zum iPad Mini) verkauft. Davon ca. 2.8 Mio nach Deutschland. Analysten sehen alleine nur für Deutschland einen iPad Bedarf von sagenhaften 4 Millionen Stück! Apple verkauft 40 Prozent seiner iPads in den USA, was ca. 34 Millionen Tablets entspricht. 38% der iPadbesitzer sind Frauen! Und ebenfalls 38% der iPadbesitzer nutzen das gute Stück länger als 2 Stunden am Tag.

Wer darüber nachdenkt, multimediale Textbooks (.ibook) fürs iPad zu veröffentlichen, sollte darüber nachdenken sein Werk auf englisch zu produzieren – allein wegen der 10 Fach höheren Reichweite!

Einen wesentlichen Teil der iPads verkauft Apple in Europa, wie comScore Data Mine berichtet. So wuchs in fünf europäischen Ländern (Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und dem Vereinigten Königreich) seit Februar 2011 der Anteil der iPad-Besitzer um 73,6 Prozent. Damit besaßen bis Ende Januar 11,4 Millionen Europäer ein Tablet von Apple. Die meisten iPad-Freunde kommen aus England: 2,8 Millionen Briten sind dem Bericht zufolge im Besitz eines Tablets mit iOS.

Quelle:

http://de.statista.com/statistik/daten/studie/202575/umfrage/besitz-und-kaufplaene-von-tablet-pcs-in-deutschland/

http://de.statista.com/statistik/daten/studie/182958/umfrage/dauer-der-taeglichen-nutzung-von-tablets-in-den-usa/

Fazit

Der Kindle Fire HD ist quasi ein Schaufenster (oder besser: Verkaufsraum) für Amazoninhalte mit eingeschränkten Fähigkeiten. Wer bei Google Play bereits Androide-Apps gekauft hat, muss sie für den Kindle noch einmal kaufen, falls sie überhaupt erhältlich sind. Die Verarbeitungsqualität, das Display und der Preis gefallen, die Einschränkungen weniger. Selbst ein Ladegerät oder Kopfhörer muss man zusätzlich kaufen. Die Chancen für Kindle-Autoren ihre eBooks zu verkaufen, sind sehr gut: Das Marktforschungsinstitut Gartner erwartet, dass Amazon im Jahr 2012 insgesamt 18,4 Millionen Tablets absetzen wird.

Das IPad Mini gefällt wegen seiner Vielzahl an Apps, der Verarbeitungsqualität, dem stylischen Design, dem unzähligen Zubehörangebot und der handlichen Größe. Weniger Begeisterung ruft der Preis und das Display hervor, auf dem manche App-Schriften leicht ausgefranst aussehen, die Schriftgrösse ist aber bei den meisten Apps einstellbar.

Nun kann jeder für sich selbst entscheiden, welches Tablet unter dem diesjährigen Weihnachtsbaum liegen wird…

Frohe Weihnachten!

Sharing-is-loving

Euer Mathias

matze

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