Buchtipp: Mein Paris trägt grüne Schuhe

Publiziert 16. Dezember 2012 | Von mb

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Ingeborg Drews: Mein Paris trägt grüne Schuhe

Meine 74jährge Lieblingsautorin zeigt eindringlich, wie man aus einer aussichtslosen Situation, einem Laptop, der Gnade der detaillierten Erinnerung und einer poetischen Lebenseinstellung die schillernde Künstlervergangenheit perfekt zum Leben erwecken kann.

Robert von Zahn schreibt über dieses Buch:

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So entwirft die Autorin ein schillerndes Geflecht der deutsch-französischen Zeitgeschichte. Drews durchwebt ihre poetischen Schilderungen mit kritischen Untertönen, denn vor der künstlerischen Selbstbehauptung forderte auch die Gesellschaft um 1960 ihre Tribute. Ein Vexierbild urbanen Künstlerlebens und eine Liebeserklärung an Paris.“

Zu beziehen über den RR-Verlag oder bei Amazon

Ingeborg Drews: Mein Paris trägt grüne Schuhe.Eine autobiografische Erzählung. 322 S., 15 x 23 cm, gebunden mit Schutzumschlag. Neuerscheinung: 6.12.2012. ISBN 978-3-943580-04-4. Verkaufspreis ab 6.12.12: 22,80 Euro.

Mein Paris trägt grüne Schuhe entstand im Winter 2010/11 in Südindien. Dort saß die Autorin sechs Wochen lang fest: „Meine ursprünglichen Reisepläne hatten sich zerschlagen, wegen der Ferienzeit bekam ich aber keinen Rückflug. Notgedrungen blieb ich in einer Villa, die an Touristen ­vermietet wurde und einer Frau mit 37 Katzen gehörte. Um dem zu entkommen, blieb mir nur die glühend heiße Terrasse. Ich hatte meinen Laptop dabei, mit einer Kurzgeschichte über grüne Schuhe und einem Text über die Lieblingsautos meines Vaters. Plötzlich sah ich meine Kindheit in Köln und die Zeit in Paris mit einer Präzision und Eindringlichkeit vor mir, die mich noch heute erstaunt. Die Terrasse verließ ich nur noch, um mit einem klapprigen Fahrrad zu einem Schnellrestaurant zu fahren, ein wenig zu schlafen und unterdessen den Rechner-Akku aufzuladen.“

Stimmen zum Buch: 

„Am Leben in der Kulturmetropole Paris teilzuhaben, war um 1960 eine Herausforderung und ein Privileg: Die 21-jährige Laura Wassenberg siedelt mittellos in die Metropole über, zwei Kunstakademien sind bereit, sie aufzunehmen. Wir erleben die angehende Studentin auf ihrem ersten Weg über die Champs Élysées zur „Académie Julian“ und auf dem Rückweg. Vor uns entsteht ein Kaleidoskop aus Momentaufnahmen des Pariser „Melting Pots“ internationalen Künstlerlebens. Es ist aber auch ein Weg der Reflexionen über die deutsche Nachkriegsmoderne. Laura Wassenberg stellt den Eindrücken von der Metropole Erinnerungen an ihre Kindheit in einem Kölner Vorstadtviertel gegenüber, das noch vom Nationalsozialismus und dem Weltkrieg geprägt ist. – So entwirft die Autorin ein schillerndes Geflecht der deutsch-französischen Zeitgeschichte. Drews durchwebt ihre poetischen Schilderungen mit kritischen Untertönen, denn vor der künstlerischen Selbstbehauptung forderte auch die Gesellschaft um 1960 ihre Tribute. Ein Vexierbild urbanen Künstlerlebens und eine Liebeserklärung an Paris.“

Robert v. Zahn

Mein Fazit:

Unbedingt lesenswert für alle, die in die Welt der Bohéme- und Nachkriegsjahre eintauchen wollen! Die hübsche Protagonistin Laura Wassenberg wächst in den Kriegstrümmern eines Kölner Vorstadtviertels auf und kämpft um ihre persönliche Freiheit und Anerkennung als Person und Künstlerin. In ihrer bürgerlichen Familie stößt sie dabei auf Unverständnis. Auf der Suche nach einer eigenen Identität muss Laura viele Hürden meistern innere wie äußere und trifft auf viele bekannte Figuren aus der Kölner und Pariser Künstlerszene. Die bekannte Eisdiele des Gigi Campi (hier trifft sie Jazzmusiker, Künstler und echte Typen) wird für sie zum Dreh- und Angelpunkt ihres Strebens. Die geliebte Jazzmusik ist dabei ihr “Katalysator”, der viele Ereignisse in gang bringt und gleichzeitig Ausdruck ist für den revolutionären Zeitgeist der Epoche. Als Leser schaut man der starken und doch nachdenklichen Laura gern dabei zu, wie sie sich mit ihren jungen 21 Jahren in einer Weltmetropole wie Paris “durchswingt” und was ihr dabei widerfährt…

Frohe Weihnachten!

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Euer Mathias

matze

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