Eine Reise mit dem Rucksack um die Welt T31

Als ich in Miami am Flughafen aus dem Flugzeug stieg, empfing mich gleißender Sonnenschein und eine Hitze, die mir das Gefühl gab, gegen eine Mauer zu laufen. Mein erster Eindruck von Amerika war dieser: „Hier in Amerika ist alles viel größer, als bei uns. Das Land ist weiter,  Wolkenkratzer, Autos und Straßen sind größer. Und selbst die Leute erscheinen mir irgendwie umfangreicher.“ Soweit also der erste schriftlich fixierte Eindruck von Amerika. Ich glaube, diesen Eindruck oder mindesten so einen ähnlichen, dürfte jeder Europäer von Amerika haben. Hier im „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ spürt man erst so richtig, wie eng und klein Europa doch ist.

Miami hat so ein ganz eigenes Feeling, manche würden auch „Flair“ dazu sagen. Ich bekomme wieder dieses Globetrotter-Gefühl, ein Mix aus Fernweh, Abenteuerlust und Lust aufs Leben.

Ich freue mich, endlich wieder Sonne zu sehen und denke ich bin diesmal ganz sicher auf der „sunny side of the road“. Der Unterschied zur kalten BRD ist allerdings enorm, so etwa 28 Grad Differenz. Mein Kreislauf muss sich erst daran gewöhnen, so dass ich beschließe ihm dafür ausreichend Zeit zu geben. Obwohl die netten Stewardessen meinen Kreislauf enorm angeregt hatten, überkommt mich jetzt ein Gefühl der Müdigkeit, so dass ich beschließe, erst einmal ein billiges Zimmer zu suchen.

Ich nehme den Bus in die Stadt, oder soll ich schon City sagen? Mit der Zimmersuche gestaltet es sich ein bisschen schwieriger, als ich zuerst angenommen hatte. Mein USA-Verzeichnis aller Youth Host les und anderer billigen Break and breakfast- Herbergen hilft mir zwar dabei ganz enorm, aber unter „billig“ verstehe ich dann doch etwas anderes.

Schließlich entscheide ich mich für ein Rattenloch, dass immer noch 20 Bucks die Nacht kostet. (Zur damaligen Zeit aufgrund des hohen Dollarkurses 70 DM !!). Ein Ventilator, der nicht geht, und ein Etagenklo, das ich mit mindestens 25 Hispanoamerikanern und Schwarzen teilen muss, erinnern mich an ein Ghetto. 

matze

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